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    Astor
Saal
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 Adresse
  Kurfürstendamm 217
10719 Berlin Charlottenburg
 Kinobetrieb von - bis
  1934 - 15. Dezember 2002
 Heute
  Gebäude erhalten, Kino zerstört
 Platzanzahl
  305 Plätze
 Alternativer Kinoname
  keiner
 Architekt
  Rudolf Möhring (Einbau 1934); Horst Buciek (Umbau 1972); Günter Reiss (Umbau 1993)
12'02 Angaben ohne Gewähr
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 Beschreibung
Das 1934 entstandene 'Astor' war nach der Schließung der Traditionskinos Gloria Palast (1998), Olympia am Zoo (1999), UFA Film-Bühne Wien (2000) und UFA Marmorhaus (2001) eines der letzten Kinos mit großer Vergangenheit im traditionellen Berliner Kinodistrikt um den Kurfürstendamm. Sehr gern hat man das Kino noch als Spielort der 'Retrospektive' innerhalb der 'Internationalen Filmfestspiele von Berlin' in Erinnerung.

Der Kinoname 'Astor' lebte im Jahr 2008 mit der Astor Film Lounge am Kurfürstendamm 225 wieder auf. Die Kinos haben aber, außer dass beide mal zum Kinokonzern von Hans Joachim Flebbe gehörten, nichts miteinander zu tun.

Fassade mit Werbevorbau, 1983 © Uwe Friedrich
Nach der letzten Renovierung 1993 glänzte die Fassade des 'Astor' wieder im historischen Charme. Blickfang war dabei die handgemalte Ankündigungstafel (Glückwunsch dem, der die jeweiligen Stars sofort erkannte) über der verglasten Eingangsfront mit seitlich flankierenden Schaukästen.

Fassade nach Umgestaltung am frühen Abend, August 2000 © Monika Perkovic
Das Foyer war weitläufig, bot aber nur wenig Sitzgelegenheiten. Trotz der bunten Gestaltung wirkte der Vorraum klassisch und ein wenig vornehm. Der Verkaufstresen aus blauem und beigefarbenem Holz passte sich schön, parallel zur Saalrückwand, in das Foyer ein.

Foyer, Januar 2002 © kinokompendium
Trotz durchwachsener Zuschauerzahlen leistete sich das 'Astor' netterweise noch eine Platzanweiserin bis zum Ende. Die freundliche Dame war zwar längst im Rentenalter, hatte aber immer noch großen Spaß daran, dem älteren Stammpublikum beim Einlass und der Platzsuche behilflich zu sein. "Wenn die Alten nicht kommen würden, hätten wir schon lange dicht machen müssen" meinte sie in Bezug auf die treuesten 'Astor'-Anhänger.

[Chr 12'02]


Foyer, Januar 2002 © kinokompendium
Saal
305 Sitzplätze
 Beschreibung
Vom Foyer aus führten zwei Zugänge zum Parkett des Kinosaals sowie eine Treppe an der rechten Seite zum Rang. Der Saal glänzte durch zahlreiche architektonische Feinheiten und strahlte eine geschlossene und angenehm 'warme' Atmosphäre aus.


Saal, Januar 2002 © kinokompendium
Auf den ersten Blick war die wunderbare Linienführung des Saals erkennbar. Außer der horizontalen Trennung zwischen Parkett und Rang sowie den vertikalen Säulen, waren alle Elemente des Saals abgerundet. In der Mitte der Decke wurde die dezent durchgestaltete Architektur durch eine runde Lichtkuppel ergänzt. Der Rang umschloß als eine Art Galerie die Rückwand und die Seitenwände des Saals, wodurch der Saal sehr geschlossen und intim wirkte. Die Bühne erstreckte sich über die gesamte Stirnseite und die Leinwand hatte einen Vorhang.

Saal, Januar 2002 © kinokompendium
Bei etwas genauerem Hinschauen entdeckte man zusätzlich zwischen den Stützen eingezogene Rangbüsten, Metallgitter an den Brüstungen im Rang und farbige Gewebeverkleidungen, die das Kinoherz höher schlagen ließ.

Saal, Januar 2002 © kinokompendium
Die gemütlichen, roten Polstersessel mit hoher Rückenlehne und gepolsterter Armlehne bildeten den einzigen farbigen Kontrast zum ansonsten ganz in gelb und sandsteinfarben gehaltenen Saal. Der Komfort des Saals vermittelte noch richtiges Kinogefühl, das in vielen Neubauten schon lange nicht mehr aufkam.

[Chr 12'02]


Saal, Januar 2002 © kinokompendium