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    UFA Europa Studio
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 Adresse
  Tauentzienstraße 9
Europa Center, 1. Stock
10789 Berlin Charlottenburg
 Kinobetrieb von - bis
  Januar 1988 - 5. Mai 2002
 Heute
  Gebäude erhalten, Kino zerstört
 Platzanzahl
  260 Plätze
 Alternative Funktion
  Multivision
 Architekt
  Stefan Schroth
5'02 Angaben ohne Gewähr
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UFA Europa Studio
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 Beschreibung
Ende der 70er warb in der Stadt ein neues bahnbrechendes 'Filmtheater' für seine neue Berlin-Attraktion. Ein Multivisionstheater, dass mit Film, Dia und diversen spektakulären Effekten die Geschichte und Gegenwart West-Berlins touristengerecht zeigen wollte. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten.

Werbe-Aufkleber für das Multivisionstheater, undatiert © Multivisionstheater
Als Mitte der 80er die 'UFA' das Kino übernahm und den Saal renovierte war die Idee nicht schlecht, tagsüber für Touristen die Multivisionsshow beizubehalten und am Abend reguläres Kinoprogramm anzubieten. Damals gab die 'UFA' das Motto "Das Kino für das anspruchsvolle Publikum" aus und spielte gehobeneren Mainstream. Das Konzept ging auf: Die Multivision lief sehr gut und das Kino ('Europa Studio' getauft) war abends oft brechend voll und diente als Ergänzung zum benachbarten Royal Palast. Der durchaus kostenintensive Umbau, der bis auf die Spiegeldecke gelungen war, hatte sich gelohnt.

Fassade des Royal Palast im Europa Center, 1984 (links) © Uwe Friedrich
Fassade des Royal Palast mit Werbung, April 1999 (rechts) © kinokompendium
Doch die Wende kam mit der Wende. Als 1989 die Mauer fiel änderte sich Berlin aber nicht die Multivisionsshow. Dort wurde auch Jahre nach ihrem verschwinden die Mauer jeden Tag aufs neue als bedrohliches Bauwerk dramatisiert: "...auch heute noch!" und alle Besucher lachten sich scheckig. Also hatte die 'UFA' die Wahl: Multivision abschaffen oder neu konzipieren. Man entschied sich für abschaffen (war ja auch billiger) und fortan verschwanden alle Hinweise auf die ehemalige Show. Diaprojektoren, Bandmaschinen und sonstiges technisches Gerät wurden abgebaut und es blieb ein Filmprojektor für das abendliche 'Europa Studio'. Manche Dinge, die eigentlich nur für die Show gedacht waren (z.B. alte Berliner Straßenlaternen) blieben im Kinosaal erhalten und sorgten für eine ausgefallene Atmosphäre. Auch das Markenzeichen des Kinos, ein als Kassenhaus umfunktionierter U-Bahn-Wagon, blieb bestehen.

U-Bahn Kassenhäuschen, Mai 1999 © kinokompendium
Doch mit dem Niedergang des Ku-damms als Kinomeile hat sich still und leise die 'UFA' 2002 in Berlin von einem weiteren Kino getrennt. Trotz des Anschluß an den 'UFA Royal Palast' konnte der kleine Saal offenbar nicht rentabel geführt werden.

[Jörg Maske 12'02]