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Adresse |
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Sony Center
Potsdamer Straße 4
10785 Berlin Tiergarten Homepage Sony Center Homepage Starlounge GmbH
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Kinobetrieb
von - bis |
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20. Januar 2000 - 27. März 2011
& 19. Juni 2013 - 31. Dezember 2019
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Heute |
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Gebäude & Kino erhalten. Wurde zu einem Streaming Studio ausschließlich für Events umgebaut. |
Platzanzahl |
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328 Plätze
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Alternativer
Kinoname |
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keiner
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Architekt |
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Helmut Jahn (Murphy/Jahn)
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1'20
Angaben ohne Gewähr |
Weitere |
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Am 20. Januar 2000 eröffnete
CineStar im 'Sony Center' das
zweite IMAX-Theater in Berlin. Als das Discovery
Channel IMAX-Theater Berlin 2006 schloss, kam das natürlich dem 'CineStar IMAX' zu
Gute. Allerdings wurde am 27. März 2011, auch das 'CineStar
IMAX' ohne große Vorankündigung geschlossen, um als CineStar
EVENT Cinema weiter zu spielen.
Aber
nur zwei Jahre später gab es eine überraschende Kehrtwende. Das 'CineStar EVENT Cinema'
wurde im Mai 2013 geschlossen und der Saal zu einem digitalen IMAX 3D-Kino zurückgebaut.
CineStar-Geschäftsführer
Oliver Fock erklärte das nur knapp zweijährige Intermezzo als 'CineStar EVENT Cinema' damit,
dass der analoge IMAX Saal im Jahr 2011 digitalisiert werden sollte, um nach wie vor mit
allen aktuellen Filmen beliefert werden zu können. Zu dem Zeitpunkt war aber IMAX (laut
Fock) noch nicht so weit um die große Leinwand digital zu bespielen. Als es dann zwei Jahre
später möglich war, wurde der Saal wieder zum IMAX umgewandelt.
Wir vermuten, dass aber auch das Marketing eine wichtige Rolle spielte. Eine weltweit etablierte
Marke wie IMAX animiert
den Besucher wahrscheinlich eher einen Premium Preis zu bezahlen, als die neu eingeführte
Marke 'EVENT Cinema'. |
CineStar IMAX, Juli 2013 © kinokompendium |
Die Wiedereröffnung fand zunächst am 19. Juni 2013 mit 'Man of Steel' statt und
im Oktober folgte ein zusätzlicher Umbau im Saal, bei dem wieder eine passende
IMAX Leinwand für das 1.43:1 Format eingebaut wurde. Mit der Premiere von 'Thor: The Dark Kingdom' am 27.
Oktober 2013 war damit IMAX in vollem Umfang zurück in Berlin. |
Foyer im Erdgeschoss mit IMAX Logo, November 2013 © kinokompendium |
Im Oktober 2015 wurde erneut
die Technik auf den neuesten Stand gebracht. Im 'CineStar IMAX' wurde auf dem europäischen
Festland das erste 4K-Laser-Projektionssystem
installiert. Es liefert bessere Kontrastwerte, Bildschärfe und Farbspektrum als das vorherige
2K Digital Light Processing System. Auch das neue IMAX 12-Kanal Tonsystem mit Deckenlautsprecher
wurde in dem Zuge installiert. |
Dolby Interferenzfilterbrille für IMAX 3D, Oktober
2015 © kinokompendium |
Im Jahr 2015 zählte das 'CineStar
IMAX' in Berlin zu den Top 5 IMAX Kinos weltweit, was die Auslastung angeht.
Doch eine Mischung aus verschiedenen Faktoren, führte am 31. Dezember 2019 zur endgültigen Schließung. Zunächst lief der 20-jährige Mietvertrag aus. Es ging also offenbar um die neue Miete. Gleichzeitig stand die Fusion von CinemaxX (unter dem Eigentümer 'Vue') und 'CineStar' auf dem Plan. Vielleicht wäre diese einmalige Leinwand- und Sitzplatzkonzentration beim Kartellamt zum Nachteil gewesen. Aus Mangel an großen Betreibern in Deutschland wurde kein Nachfolger für den Betrieb gefunden.
Seit 2020 wird es von der Starlounge GmbH als Streaming Studio für Corporate Events betrieben und ist somit nur noch ein Schatten seiner selbst und steht dem regulären Publikum somit nicht mehr zur Verfügung. |
Foyer im Erdgeschoss, November 2013 © kinokompendium |
Das 'CineStar
IMAX' spielte in der ersten Phase (2000 bis 2011) das analoge
ursprünglichen eher quadratischren 1.43:1 IMAX-Filmformat und zeigte anfänglich fast ausschließlich
die exklusiv für
das IMAX- und IMAX 3D-Format produzierten Dokumentarfilme.
Weit später und seltener als in Amerika wurden umgewandelte
IMAX DMR (Digital Re-mastering) Spielfilme ins Programm genommen. Die ersten Jahre meist
nur für eine Woche, darunter: 'The Matrix - Reloaded' (2003), 'The Matrix - Revolutions'
(2003) und 'The Polar Express' (2004). Bei 'Harry Potter und der Orden des Phönix' (2007)
waren die letzten 20 Minuten des Showdown im 3D-Format aufbereitet (als exklusive IMAX-Filmkopie
in Deutschland). 'Die Legende von Beowulf' (2007) lief als erster Spielfilm komplett in 3D.
Die Jahre danach nahm der Spielfilm Anteil dann kontinuierlich zu.
Seit der zweiten Ära (ab Juni 2013) liefen in der Regel Vormittags die IMAX 3D-Dokus und Abends Spielfilme auch in Originalfassung.
Das machte Sinn, weil ja das CineStar
Original im Sony Center im Keller nur Originalfassungen spielte. |
Foyer im ersten Stock, November 2013 © kinokompendium |
Der von Helmut Jahn (Murphy/Jahn)
entworfene kubische Bau des IMAX-Kinos ragt, unterhalb des architektonisch spannenden Baldachins,
am westlichen Ende in den Platz des 'Sony Centers'. Im Erdgeschoss befand sich an der Längsseite
des Raums der Kassenbereich, in dem eine Digitalanzeige an der Wand die Anfangszeiten der einzelnen
Filme anzeigte.
Nach dem Kauf der Karten gelangte man über eine Rolltreppe oder einen Fahrstuhl in das
Foyer im ersten Stock, wo man einen hervorragenden Blick über das Treiben im Sony Center
hatte.
[Ben 10'21] |
Foyer im ersten Stock, November 2013 © kinokompendium |
Den Saal betrat man von links
unten, so dass als erstes die gigantische Leinwand in den Blick fiel, die neben einem
thronte. Das
Konzept von IMAX ist, das gesamte Blickfeld des Zuschauers abzudecken. Ein wichtiger Bestandteil
eines IMAX-Theaters ist daher eine Flach- oder Kuppel-Leinwand in Verbindung mit einer relativ
nahen Sitzposition. Zusätzlich
bedarf es einer klaren und gestochen scharfen Bildprojektion auf Leinwänden mit Größen
von über 500qm. (Die Geschichte und technischen Details von IMAX können sie
im Artikel Kinotechnik
erklärt: Bildformate & Projektion lesen.) |
Saal, November 2013 © kinokompendium |
Der Saal eröffnete nach seiner
Zeit als 'CineStar EVENT Cinema' am 19. Juni 2013 mit 'Man of Steel' seine zweite Phase als
IMAX Kino. Dafür wurden digitale IMAX 2K-Projektoren
und Lautsprecher installiert aber zunächst die Breitwand Leinwand (23,5 x 12,7 Metern)
aus dem Jahr 2011 bespielt. Das Breitwand Bild zeichnet aber gerade nicht die klassische IMAX-Projektion
aus, sondern ein hochformatiges Bild.
Dieses Manko wurde im Oktober 2013 mit dem zweiten wichtigen Umbau / Rückbau im Saal behoben.
Die Bühne vor der Leinwand wurde wieder entfernt und der ursprüngliche Orchestergraben
hergestellt. Dadurch konnte eine neue 26 x 19 Meter Leinwand installiert werden, so dass das
Seitenverhältnis wieder 1:1,43 betrug (im Gegensatz zur Breitwand-Leinwand mit einem
Seitenverhältnis von 1:1,85). Damit war auch der blaue Vorhang verschwunden, der für
zwei Jahre im Kino hing.
Seit der 'Spectre' Premiere am 28. Oktober 2015 hatte der Saal
ein 4K-Laser-Projektionssystem und hauseigenes 12-Kanal
Tonsystem mit Deckenlautsprecher. |
Saal mit hochformatiger Leinwand (die scheinbar kleine Größe
täuscht auf dem Foto)
November 2013 © kinokompendium |
Über einer Lichtborte in den schwarzen
Wänden diagonal entlang der Stufen, hingen je sechs Lampen mit weißen Strahlern.
Die Decke war mit einem Gittern verkleidet. Die Auframpung und Sessel stammten aus dem Jahr
2011, als der Saal zum 'CineStar EVENT Cinema' umgebaut wurde. Für die grauen Ledersessel
mit breiten Armlehnen gab es einen Reihenabstand von jeweils 1,25 Meter. In den letzten vier
Reihen, der sogenannten 'Premiumloge', gab es zusätzlich kleine Tische. Im Oktober 2013
musste für die neue IMAX-Leinwand die vorderste Reihe entfernt werden, so das der Saal
22 Plätze weniger hatte als das 'CineStar EVENT Cinema'. |
Blick auf die Leinwand beim Betreten & Sessel, November 2013 © kinokompendium |
Zur Eröffnung des 'CineStar IMAX'
im Jahr 2000 gab es für 3D-Filme noch eine Shutterbrille. Die Brille hatte
LCD-Gläser, die über Infrarot mit dem Projektor synchronisiert wurden. Die Brille
war daher auch schwerer als die Modelle im Juli 2007, als auf die Polarisationstechnik umgestellt
wurde. Dabei werden die Bilder für das linke und rechte Auge parallel auf die Leinwand
projiziert. Vor den Projektionsobjektiven und in den Polfilterbrillen befinden sich jeweils
um 90° versetzte Polfilterfolien. Dadurch wird erreicht, dass das linke Auge nur das linke
Bild und das rechte Auge nur das rechte Bild sieht. |
Saal, November 2013 © kinokompendium |
Seit 2013 wurde die Interferenzfiltertechnik verwendet. Die Brillengläser und Filter bestehen aus in einem Vakuumverfahren beschichtetem Glas und daher wurde die Brille für die Vorführung nur ausgeliehen. Vorteile dieser Technik sind, dass man den Kopf beliebig neigen kann und das Bild keine sichtbare Farbänderung hat. Nachteil können aber ungewollte Spiegelungen im Glas der Brille sein.
[Ben 1'20] |
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