|
Adresse |
|
Tauentzienstraße 8
10789 Berlin Charlottenburg
|
Kinobetrieb von
- bis |
|
1973 - 23. Juni 2011
|
Heute |
|
Gebäude erhalten, Kino zerstört
|
Platzanzahl |
|
415 Plätze
|
Alternativer Kinoname |
|
Princess (1973 - 1976)
Barbarelle (1976 - 1977) |
Architekt |
|
keine Angabe
|
|
6'11 Angaben
ohne Gewähr |
Weitere |
|
Bei der Eröffnung 1973
hieß das Kino 'Princess' (der heutige Saal A) und
war das kleinste Todd-AO-Kino (Breitwandformat)
der Welt. Damals war auch die Wand zwischen Foyer und Projektorraum verglast, so dass die Besucher
dem Filmvorführer bei der Arbeit zugucken konnten.
1976 wurde es nach nur drei Jahren Spielbetrieb
in 'Barbarelle' umgetauft und musste nach einem kurzen Zwischenspiel als Sexfilmtheater 1977
die Pforten wieder schließen.
1979 öffnete die 'Yorck Kino-Gruppe' das Kino als 'Broadway' und es
wurde der Versuch gestartet, das sogenannte Off-Kinoprogramm am Ku-Damm zu etablieren.
Mit Filmen wie 'Außer Atem' und einem ausgewählten Kinderprogramm gelang
Ihnen dies und so wurde 1980, nach dem Konkurs der angrenzenden Diskothek,
das Kino ausgebaut und ab 1983 mit drei weiteren Sälen betrieben. Im Zuge
des Umbaus wurde der Kartenverkauf in das Erdgeschoss verlegt, um vor den Eingängen
der Kinos im ersten Stock ein Café einzurichten. |
Zugang 'City-Passage' und Eingang Kino, Mai 2009
© kinokompendium |
In dieser Zeit konnte die 'Yorck-Kino-Gruppe'
die Position ihrer Off-Kinos und den Kontakt zu den Verleihern stärken. Vielgefragte Filme
abseits vom Mainstream wurden Ihnen zuerst angeboten und auch Filmpremieren waren nun nicht
mehr auschließlich den Nachbarn am Ku-Damm, der 'UFA' oder Max Knapp (u.a. Zoo
Palast), vorbehalten.
Die Ausweitung des Kinderprogramms, und hier vor allem die Institution
'Kino für Schulen' war für viele (West) Berliner Kinder seit 1985 die erste
Begegnung mit dem Broadway.
Hier pflegte vor allem Kinoleiter Günther Hohl sein Publikum. Zu unserem Fototermin hatte
eine Klasse Probleme die englische Fassung von 'Freedom Writers' zu verstehen. Kurzerhand brach
Herr Hohl die Vorführung ab, wechselte die Rolle und begann mit dem Satz "Für
meine Schüler
tue ich alles!" die deutsche Version von vorne zu spielen. |
Kassenbereich im Erdgeschoss, November 2007 © kinokompendium |
Das Kino neben dem Europacenter musste
schließen, da das Gebäude
komplett entkernt und umgestaltet wurde. Ein Kinobetrieb war nach dem Umbau nicht mehr eingeplant.
Glücklicherweise wird die Institution
'Kino für Schulen' im Yorck weitergeführt.
Am 23. Juni 2011 gab es im 'Broadway' ein Abschiedsprogramm mit Woody Allens 'Manhattan', der
auch im Gründungsjahr des Kinos gespielt wurde. |
Foyer im Obergeschoss mit Eingang zum Saal A, November 2007 © kinokompendium |
Trotz seiner guten Lage im Zentrum der
Stadt, hatte das 'Broadway' nie das Laufpublikum angesprochen wie zum Beispiel der ehemals
nebenstehende Royal Palast. Das lag vor allem
daran, dass der Eingang zum Foyer zurückgesetzt in der 'City-Passage' lag und man das
Kino, trotz Werbeschrift an der Hauptstraße, schon genau suchen musste. |
Foyer mit Cafebereich im Obergeschoss, November 2007 © kinokompendium |
Ein Treppenaufgang, in dem eine umfunktionierte
Filmspule als Lampe diente, führte in das im ersten Stock gelegenen Foyer. Oben angekommen
war eine Wand mit einer schwarzweiß Aufnahme der Dreharbeiten von 'The Garden of Allah'
aus dem Jahr 1936 mit Marlene Dietrich dekoriert. Um die Ecke im Cafébereich konnte
der Besucher an ein paar Bistrotischen Platz nehmen und sich die Zeit bis zum Einlass im hübsch
gestalteten Foyer verkürzen. Die Toilette waren auch sehenswert: Hunderte Filmplakatausschnitte
waren zu einer gelungenen Collage tapeziert.
Beim verlassen des Kinos über das
zweite Notausgangtreppenhaus konnte man die Wandbemalung vom geschlossenen Studio bewundern.
[Ben & Chr 6'11] |
Gang zu den Kinos mit Blick zum Cafébereich, November 2007 © kinokompendium |
Der seit der Eröffnung
bestehende Saal des Kinos konnte von links oder rechts hinten betreten werden und war
mit verschiedenen Stuhlmodellen ausgestattet. Die letzten beiden abgestuften Reihen
hatten rote Klappsessel, die mittleren 6 Reihen blaue und die vorderen Reihen wieder
rote Klappsessel. |
Saal A, November 2007 © kinokompendium |
Zuletzt wirkte der gelbgestrichene
Saal mit seiner schwarzen niedrigen Decke und Leinwand ohne Vorhang schon etwas renovierungsbedürftig,
da vor allem die Wände Schäden während der Abrissarbeiten vom Royal
Palast von sich getragen hatten.
[Ben 6'11] |
Leuchter im Saal A, November 2007 © kinokompendium |
Im Jahr 2006 wurde im Saal
der Teppich durch einen wischfreundlichen Linoleumboden ersetzt und zum Teil
andere Stühle installiert. So besaß der Saal zehn Plätze und eine Reihe
weniger als in den Jahren zuvor. |
Saal B, November 2007 © kinokompendium |
Die ersten beiden Reihen bestanden aus
den alten bläulich-lilafarbenen Samtsitzen mit weichen
Armlehnen und mittelhohen Kopflehnen, während in den restlichen sechs Reihen
bequemere rote Samtsitzen mit mittelhohen Kopflehnen aus dem ehemaligen Scala installiert
wurden, was ein wenig Farbe in den kleinen Saal brachte. |
Saal B, November 2007 © kinokompendium |
War die Saalgestaltung sicher noch Geschmackssache,
so ergeben sich auf jeden Fall Probleme mit der freien Sicht auf die Leinwand, da der Saal
nach hinten nur wenige Zentimeter anstieg und die Leinwand recht niedrig hing.
Die technische Qualität der Vorführungen bat jedoch kaum Anlass zur Klage.
[Chr 6'11]
|
Vom Gesamteindruck unterscheidet
sich der kleine Black-Box-Saal C gegenüber seinem Nachbarsaal D
kaum. |
Saal C, November 2007 © kinokompendium |
Kleine Neon-Deckenstrahler an der schwarzen
Decke beleuchteten den schwarzen Saal, an dessen rechter Wand zusätzlich drei 'Disney'-Lampen
(Donald, Mickey & Minnie) hingen. Mit den bequemen Klappsesseln in dunkelgelb ist die Aufzählung
der positiven Seiten des Saals schon beendet. Die niedrighängende kleine Leinwand war
für eine schlechten Sicht verantwortlich. Fast jede Person, die während Vorstellung
aufstand, wurf einen Schatten auf die Leinwand.
[Ben 6'11] |
Saal C, November 2007 © kinokompendium |
Der Saal D wurde, wie alle
1983 integrierten Säle (Säle B bis D), als Black-Box-Saal konzipiert.
Kleine Neon-Deckenstrahler beleuchteten den schwarzen Saal und die einzigen Farbtupfer
boten die Holzplappsessel mit schulterhohen Rückenlehnen, die mit rotem
Samt bezogen waren (diese Stuhlmodelle hatte die 'Yorck Kino Gruppe' ursprünglich auch
im Odeon installiert).
[Ben 6'11]
|
Saal D, November 2007 © kinokompendium |
|