|
Adresse |
|
Hardenbergstraße 29a
10623 Berlin Charlottenburg
|
Kinobetrieb von
- bis |
|
1957 - 31. Dezember 2010
|
Heute |
|
Zoo
Palast
|
Platzanzahl |
|
2780 Plätze
|
Alternativer Kinoname |
|
Zoo Palast
|
Architekt |
|
Paul Schwebes, Hans Schoszberger & Gerhard Fritsche
(1957)
Kurt Wannagat, Paul Schwebes & Hans Schoszberger (1963)
Wolfgang Rasper (1969 / 1975 / 1980)
Wolfgang Rasper & Michael König (1982) Bernd Rohde (1994)
|
|
12'10 Angaben
ohne Gewähr |
Weitere |
|
Achtung: Der folgende Text bezieht sich
auf den Zustand des Kinos als 'UCI Kinowelt Zoo Palast'. Sämtliche Aufnahmen
stammen aus der Zeit als die UCI-Kinokette Betreiber war.
Die Bilder zeigen das Kino im Design von 1994 bis zum 31. Dezember 2010 und beinhaltet auch
die mitlerweile abgerissenen Säle. Informationen zum aktuellen Kinokomplex finden Sie unter Zoo
Palast. |
Fassade bei Tag, August 2000 © Monika Perkovic |
Der 'Zoo Palast' nahm 1957
nach achtmonatiger Bauzeit seinen Betrieb auf. Das Kino wurde als architektonisches
Novum ('Bikino') eröffnet: Als freistehender kubischer Bau in gelb-beige
schiebt sich unter den 'Zoo Palast' (Saal 1), als entgegengesetzter
Keil, das 'Atelier am Zoo' (heute Saal 4), welches einen
separaten Eingang und eine separate Kinokasse links an der Seite besaß.
Über dem Vorbau mit verglastem Kinoeingang erhebt sich die Front, auf der
eine riesige Reklametafel und ein neonumrahmter Schriftzug angebracht sind. Auf
dem Platz vor dem Eingang befinden sich einzelne Schaukästen, die über
das aktuelle Programm informieren. |
Kassenbereich, August 2000 ©
Monika Perkovic |
1969 wurde in einem ehemaligen
Restaurant westlich neben dem Hauptgebäude das 'Minilux' (heute Saal
5) eingebaut und 1975 wird der 'Zoo Palast' durch die 'Palette am Zoo' (heute
Saal 6) erweitert. 1980 kamen noch, durch die Umwandlung
von Nebenräumen, die 'Kammerlichtspiele A und B' (heute Saal 2
und 3) hinzu. März 1983 öffneten die Säle
7 bis 9 und ein Jahr später wurden alle Säle numerisch umbenannt.
Nach dem die 'UCI'-Kinokette Anfang der 90er den Betrieb übernahm (nach dem
Hans-Joachim Flebbe / CinemaxX das Kino vom Erstbetreiber Max Knapp für knapp
eineinhalb Jahre führte) wurde das Kino 1994 komplett umgebaut bzw. saniert.
Durch diese letzte Renovierung hatte der unter Denkmalschutz stehende 'Zoo Palast'
leider ein wenig von seinem 50er-Jahre-Charme und seiner Atmosphäre eingebüßt,
da einige historische Bestandteile des Kinos entfernt und durch 'Konsumbauteile'
(u.a. moderne Snackbar mit Fastfood-Sitzatmosphäre im zweiten
Foyer mit Eingang zu den Sälen 4 bis 9) ersetzt wurden. |
Foyer mit Snacktheke, August 2000 ©
Monika Perkovic |
Der Eingangsbereich mit drei freistehenden
Kassen, den goldgelb verkleideten Aluminium an den Wänden und dem schwarzen Mosaik Boden
mit pastellfarbigen Kreismotiven stammte zu Teilen von der Renovierung 1994. Das
dahintergelegenen durch Säulen getragenen Foyer bietete
auch nach der Renovierung noch viele Details aus dem Jahr 1957. So zum Bespiel die an
der Glaswand hängende Uhr zwischen dem Kassenbereich und Foyer oder die Tresen der Snacktheke. |
Uhr im Vorraum (links) & Projektor im Foyer (rechts),
August 2007 © kinokompendium |
Seit der Eröffnung 1957 bis zum Jahr 1999 war der 'Zoo Palast' Saal 1
fast jedes Jahr Austragungsort des 'Berlinale'-Wettbewerbs. Ein Gong im Foyer
wies die Zuschauer auf den Beginn des Films hin. Auch außerhalb der 'Berlinale'
war der 'Zoo Palast' das Premieren-Kino (West-)Berlins und Spielort einiger
Weltpremieren. Viele Stars haben das Kino in diesem Zeitraum besucht, u.a.: Walt
Disney, Jodie Foster, Tom Hanks, Dustin Hoffman, Jack Lemmon, Steven Spielberg,
James Stewart und Jaques Tati - um nur ein paar wenige zu nennen. Mit dem Wegfall
des 'Berlinale'-Wettbewerb hatte der 'Zoo Palast' allerdings seine Stellung am Berliner
Kinomarkt eingebüßt, auch wenn sich danach die Besucher der 'Generation'
und 'Panorama' Sektion der 'Berlinale' an dem großen Saal erfreuen konnten. |
Tür an der Treppe (links) Fahrstuhl Innen (rechts),
August 2007 © kinokompendium |
Doch das große Kinosterben und der damit einhergegangene Besucherschwund
rund um die Gedächtniskirche ist auch nicht spurlos am 'Zoo Palast' vorbeigegangen.
Noch vor 1989 das einstige Flagschiff der West-Berliner Kinolandschaft und legendärer
Konkurrent des 2006 abgerissenen Royal Palast,
rutschte es offensichtlich abseits der Berlinale in der Besuchergunst ab. An der
architektonischen Qualität der beiden ursprünglichen Säle 1 und
4 konnte es allerdings am wenigsten liegen.
[Chr & Ben 8'07] |
Fassade bei Nacht, August 2000 © Monika Perkovic |
Saal 1 (nach
Umbau erhalten)
1074 Sitzplätze |
Den Saal erreichte man vom
Foyer aus entweder links oder rechts über einen breiten Treppenaufgang oder
den Fahrstuhl. Durch hölzerne Türen betrat man den Quergang des großen
Saals, der das Parkett in ein ansteigendes Hochparkett und eher ebenerdiges Parkett
teilte. Zwei Treppengänge durchschnitten die Sitzreihen. Die Treppenstufen
waren durch kleine rote Lämpchen markiert, die wenn man außen saß
und über den Gang hinweg auf die Leinwand schaute, während der Vorstellung
stören konnten. |
Saal 1, August 2007 © kinokompendium |
Die roséfarbenen
Klappsessel waren gemütlich und boten durchgehend eine gute Sicht auf die
Leinwand. Erstaunlicherweise konnte man trotz der großen Leinwand problemlos
in den ersten 10 Reihen sitzen. |
Bühne (links) Eingang unterhalb der Loge (rechts),
August 2007 © kinokompendium |
Über den Eingangstüren
links und rechts befand sich je eine Loge, die früher für mehr Eintritt
vergeben wurde, aber nach 1998 nicht mehr genutzt wurden. Die dunkle Holzvertäfelung
der Logen zog sich wie ein Band entlang der Rückwand durch den Saal und
bot nicht nur einen wunderbaren Kontrast zu den dunkelgrünen Wänden,
sondern lenkte auch den Blick des Zuschauers auf die Leinwand. |
Saal 1, August 2007 © kinokompendium |
Beeindruckend war die ovale
Decke, die durch Punktleuchten wie ein Sternenhimmel wirkte und gleichzeitig durch
eine Lichtvoute den Saal erhellten. Mit Beginn der Vorstellung bezauberten zwei Vorhänge:
Der gelbe Premierenvorhang öffnete sich und gab den Blick auf den Wolkenvorhang
frei, der sich hob. |
Saal 1, August 2007 © kinokompendium |
Der 'Zoo Palast' nahm am 20. Juli
2000 eine Vorreiter Rolle ein, als ein DLP (Digital Light
Processing) Cinema Projektor
von Texas Instruments der ersten Generation installiert wurde. Ein Prototyp, der auf Festplatte
gespeicherte Filme projiziert und auf Filmmaterial gänzlich verzichtet. 'Fantasia 2000'
war der erste Film der unter größerem Werbeaufwand gespielt wurde ("Die
Zukunft ist digital!" von UCI oder "Don't watch the film - watch the
movie!" von Texas Instruments). Die Qualität war damals zwar erstaunlich gut,
aber an kleineren Details konnte man die Pixel der Auflösung noch erkennen.
Es folgte noch im selben Jahr Disneys Computeranimationfilm 'Dinosaurier'. Dann kamen 'Final
Fantasy' & 'Ritter aus Leidenschaft' im Herbst 2001. Nach längerer Pause wurde 'Robots'
im März 2005 digital gespielt und zuletzt war 'Krieg der Sterne - Die Rache der Sith'
(2005) als digitale Projektion in einigen (aber nicht allen) Vorstellungen zu sehen.
[Chr & Ben 5'08] |
Details: Türgriff & Vorhang mit UCI-Teppich,
August 2007 © kinokompendium |
Saal 2 (nach
Umbau erhalten)
98 Sitzplätze |
Die identischen, aber spiegelverkehrten
Säle 2 und 3 (ehemals 'Kammerlichtspiele A und B')
wurden 1980 zwischen Saal 1 und Saal 4
'gezwängt'. Für Saal 2 musste man vom Foyer den linken Treppenaufgang
erklimmen. Sollte man dabei einen Blick in den großzügigen und schönen
Saal 1 geworfen haben, musste einem der Abstieg in den Saal 2 wie ein Hohn vorkommen.
Die beiden Säle bedrückten durch ihre Enge und ein abgenutztes schmuddeliges
Aussehen in dunklen Farbtönen. |
Saal 2, August 2007 © kinokompendium |
Selbst als die Säle 1980 brandneu
waren, kann man sich eigentlich kaum einen begeisterten Kinogänger vorstellen. Umso mehr
wunderte einem der Betrieb auch
über 20 Jahre später noch, da sie vom momentanen Standard vieler Säle extrem
stark abwichen und kaum zu einem weiteren Besuch im 'Zoo Palast' animierten. Kein Saal, den
man in einem 'Palast' erwartete.
[Ben 8'08] |
Saal 3 (nach
Umbau erhalten)
86 Sitzplätze |
Die identischen, aber spiegelverkehrten
Säle 2 und 3 (ehemals 'Kammerlichtspiele A und B')
wurden 1980 zwischen Saal 1 und Saal 4
'gezwängt'. Als Spießroutenlauf konzipiert, erklimmt der Kinobesucher
den rechten Treppenaufgang vom Foyer - vorbei am fantastischen Saal 1, um dann
schnurstracks abwärts in die 'Abstellkammer' (auch Kinosaal 3 genannt) geleitet
zu werden. Der Saal bedrückt durch seine Enge und abgenutztes Aussehen. Kein
Saal, der einem 'Palast' würdig ist.
[Ben 8'08] |
Saal 3, August 2000 © Monika Perkovic |
Saal 4 (nach
Umbau erhalten)
440 Sitzplätze |
Um zu den Sälen 4 bis
9 zu gelangen, musste man durch das alte Foyer des 'Zoo-Palast' schreiten und ein
zweites Foyer im angehauchten 50er Jahre Design betreten. Im Jahr 2000 wurden
endlich die mutwillig beschädigten Plastikbänke durch freundliche Birkenholz-Sitzecken
ausgetauscht. |
Zweite Foyer mit Eingang zu den Sälen 4 bis 9, August
2000 © Monika Perkovic |
Saal 4 (ehemals 'Atelier
am Zoo') gehörte seit der Eröffnung zum Urbestand des 'Zoo Palast' und
liegt als entgegengesetzter Keil unterhalb von Saal 1. Der
Saal wurde seitdem architektonisch kaum geändert. |
Saal 4, August 2000 © Monika Perkovic |
Eine geschwungene Treppe
führte vom Foyer ein paar Stufen abwärts in den breiten Saal, dessen
Sitzanordnung durch einen breiten Mittelgang in zwei Teile getrennt war. Die Gänge
waren mit UCI-Teppichboden ausgelegt, dessen Ränder mit roten Lichtleisten
abgegrenzt waren. Die Klappsessel waren auf einem dunkelgrauen Linoleumboden verschraubt
und boten eine durchweg gute Sicht auf die leicht gewölbte Leinwand. |
Saal 4, August 2007 © kinokompendium |
Die ovale abgehängte
Decke war ähnlich wie die Decke im großen Saal designt. Einzelne Strahler
erhellten die Sitzflächen, während eine Lichtvoute den Saal indirekt
erhellte. Eine Wandverkleidung aus vertikalen Holzleisten zog sich wie Band
über die Rückwand und lief zur Leinwand in der Form eines querliegenden
'V' aus.
Mit Beginn des Hauptfilms ertönte ein Gong und zwei buntbestrahlte bleufarbene
Vorhänge öffneten sich hintereinander.
[Ben 8'07] |
Saal 4, August 2007 © kinokompendium |
Saal 5 (abgerissen)
183 Sitzplätze |
Der Saal 5 wurde
1969 als 'Minilux' dem Zoo Palast hinzugefügt und während der Renovierung
1994 durch die 'UCI'-Kette dem damaligen Einheitsdesign unterworfen. Eine türkise
Borte unterteilte die Wände in eine graue untere und eine weinrote obere Hälfte.
Die Decke war schwarz und die Klappsessel waren türkis bezogen. Ein blauer
'UCI'-Teppich mit einem aufgedruckten Filmbandmuster war in den Gängen ausgelegt.
Die Gänge und Treppenabsätze wurden durch rote Discolämpchen beleuchtet. |
Saal 5, August 2000 © Monika Perkovic |
Allein durch seinen ungewöhnlichen
architektonischen Grundriss hob sich Saal 5 von den anderen ab. Der Rang (Hochparkett)
ist auf ebener Erde gebaut und befand sich nahezu in einer Höhe mit der
kleinen Leinwand. Zwischen Leinwand und Rang klaffte ein großes Loch in dem
ca. drei Meter tiefer das Parkett lag. Der Boden des Parketts hatte eine extremen Schieflage,
damit sich die Rückenlehnen weit nach hinten
neigten und der Zuschauer überhaupt die Chance hatte, die weit über ihm
angebrachte Leinwand zu sehen. Gerade hier unten im 'Loch' wirkt der Sound noch
dumpfer als er generell schon war.
[Ben 8'00] |
Saal 5, August 2000 © Monika Perkovic |
Saal 6 (abgerissen)
223 Sitzplätze |
Dieser Saal wurde 1975
bei der zweiten Erweiterung des 'Zoo Palast' unter dem Betreiber Max Knapp als
'Palette am Zoo' hinzugefügt und auf den Saal 5 aufgebaut, den man
über eine Wendeltreppe betrat.
Schwarze Säulen grenzten den hohen und sehr langen Saal zu den beiden arkadenartigen
Gängen links und rechts ab.
1994 unterwarf die 'UCI'-Gruppe die Ausstattung dem damaligen Einheitslook: Eine
türkise Borte unterteilte die Wände in eine graue untere und eine weinrote
obere Hälfte.
[Ben 8'00] |
Saal 6, August 2000 © Monika Perkovic |
Saal 7 (abgerissen)
370 Sitzplätze |
Im März 1983 wurde
bei der vierten Erweiterung des 'Zoo Palast', westlich vom Hauptgebäude,
ein Block mit drei weiteren Kinosälen angebaut. Dem Kinobau wurde ein schmales
glasverkleidetes Restaurant vorgesetzt.
Der größere Saal 7 befand sich im Obergeschoss des Anbaus. Er war
sehr breit und hatte neben Saal 1 und 4
die größte Leinwand im 'Zoo Palast'. Die Reihen stiegen relativ stark
an und das Design wurde 1994 von der 'UCI'-Gruppe dem damaligen Einheitslook angepasst:
Eine türkise Borte unterteilt die Wände in eine graue untere und eine
weinrote obere Hälfte.
[Ben 08'07] |
Saal 7, August 2007 © kinokompendium |
Saal 8 (abgerissen)
153 Sitzplätze |
Im März 1983 wurde
bei der vierten Erweiterung des 'Zoo Palast', westlich vom Hauptgebäude,
ein Block mit drei weiteren Kinosälen angebaut. Die spiegelverkehrten aber
gleichgroßen Säle 8 und 9 befanden sich im Untergeschoß
des Anbaus und waren jeweils halb so groß wie der darüber liegende Saal
7.
Die Reihen stiegen relativ stark an und das Farbdesign wurde erstaunlicherweise
hier 1994 von der 'UCI'-Gruppe variiert.
[Ben 08'07] |
Saal 8, August 2007 © kinokompendium |
Saal 9 (abgerissen)
153 Sitzplätze |
Im März 1983 wurde
bei der vierten Erweiterung des 'Zoo Palast', westlich vom Hauptgebäude,
ein Block mit drei weiteren Kinosälen angebaut. Die spiegelverkehrten aber
gleichgroßen Säle 8 und 9 befanden sich im Untergeschoß
des Anbaus und waren jeweils halb so groß wie der darüber liegende Saal
7.
Die Reihen stiegen relativ stark an und das Farbdesign wurde erstaunlicherweise
hier 1994 von der 'UCI'-Gruppe variiert.
[Ben 08'07] |
Saal 9, August 2007 © kinokompendium |
|