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    Delphi
Saal
Zum Stadtplan
 Adresse
  Gustav-Adolf-Straße 2
13086 Berlin Weißensee
Homepage Theater im Delphi
 Kinobetrieb von - bis
  November 1929 -
12. Februar 1959
 Heute
  Mehrzwecksaal
 Platzanzahl
  120 - 300 Plätze
je nach Veranstaltung
 Alternativer Kinoname
  keiner
 Architekt
  Julius Krost / Heinrich Zindel
12'19 Angaben ohne Gewähr
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 Beschreibung
Das ehemalige Stummfilmkino 'Delphi' in Weißensee, ist zunächst einmal nicht mit dem bekannteren und täglich spielenden Delphi Filmpalast am Zoo zu verwechseln.

Das 'Delphi' in Weißensee wurde mit ca. 870 Plätzen im November 1929 eröffnet und löste damit die kleineren 'Merkel Lichtspiele' ab, die seit 1921 an dieser Stelle Filme zeigten. Der Tonfilm befand sich kurz vor seinem Durchbruch, und so wurde das Kino vom Architekten Heinrich Zindel (basierend auf Entwürfen des Architekten Julius Krost) so ausgebaut, dass der Saal für Tonaufführungen bereits präpariert war. Bereits ein Jahr später zeigte das Stummfilmkino fortan Tonfilme.

Fassade des alten Stummfilmkino in Weißensee, Oktober 2021 © kinokompendium
Auch während des zweiten Weltkrieges spielte das Kino, im Februar 1945 zum Beispiel den Propagandafilm 'Kolberg'. Mit offensichtlich kurzer Unterbrechung und nur leichten Kriegsschäden konnte der Betrieb bereits im Juni 1945 fortgeführt werden. 1946 unterschrieben die 'Astra-Delphi-Lichtspiele GmbH' einen Pachtvertrag über 10 Jahre.
Doch 1952 kam das Haus unter Treuhandverwaltung (eine Anordnung vom Ostberliner Magistrat, weil die Besitzer in Westberlin wohnten) und 1955 übernahm 'VEB Berliner Filmtheater' die Leitung (auch von den Kinos Rio und 'Jugend' in Weißensee).

Foyer, Oktober 2021 © kinokompendium
Am 12. Februar 1959, nachdem Stuck von der Decke gefallen war, wurde das Kino von einer Baukommission aufgrund baulicher Mängel geschlossen. Noch 1960 war das 'Delphi' in einen Bauplan für alle Kinos des Bezirkes eingeplant (am 8. März 1960 erwarb der Magistrat als einziger Bieter für 120.000 Mark bei einer Zwangsversteigerung das Gebäude vom Westberliner Besitzer) und sollte bis 1961 renoviert und modernisiert werden. Doch aus diesen Plänen wurde bekannterweise nichts und glücklicherweise aus den Abrißplänen im August 1961 auch nichts.
Stattdessen wurde das ehemalige Kino zu DDR Zeiten unter anderem als Lager, Wäscherei und Briefmarkengeschäft genutzt.

Saal, Oktober 2021 © kinokompendium
Am 8.3.2006 wurde das Gebäude zwangsversteigert. Es vergingen noch drei Jahre bis der neue Eigentümer die Räumlichkeiten für Veranstaltungen wieder prinzipiell herstellte. In der Phase war es in der Regel nur selten zugänglich, so zum Beispiel einmal im Jahr am 'Tag des offenen Denkmals'. Im September 2010 veranstaltete die gegenüberliegende Brotfabrik das 'Erste internationale Caligari-Festival Somnambule'. Passend zum Ort, denn das Gebäude liegt am Caligariplatz.

Saal, Oktober 2021 © kinokompendium
2011 übernahmen Brina Stinehelfer und Nikolaus Schneider den Betrieb des Hauses (Träger des Kulturbetriebs ist heute die Theater im Delphi gGmbH) und etablierten einen Kulturbetrieb, welcher hauptsächlich Theater, Konzerte und Tanzveranstaltungen umfasst. Vereinzelt werden auch noch Stummfilme gezeigt.

2016 kaufte die Schweizer Edith Maryon Stiftung das Gebäude um einen dauerhaften Kulturbetrieb sicherzustellen. Im Zuge dessen wurde 2017 das Delphi umfassend saniert. Weitere Baumaßnahmen sind geplant, darunter auch die Sanierung der Fassade.

[Ben 1'22]

Saal
120 - 300 Sitzplätze
 Beschreibung
Kommt Ihnen der Saal bekannt vor? Seit der Ausstrahlung von 'Babylon Berlin' ist der Saal einem Millionenpublikum als Tanzsaal vom 'Moka Efti' bekannt. Im Saal ist die alte Struktur von 1929 noch deutlich erkennbar. Das markante dreibögige Proszenium, und der Rang sind überwiegend noch so erhalten wie sie erbaut wurden. Der Orchestergraben ist für einige Aufführungen verdeckt, für andere erkenntlich.

Saal, Oktober 2021 © kinokompendium
Im Rang sind ca. 200 Sitze fest installiert. Im Parkett wird eine Bestuhlung abhängig von den Vorstellungen aufgebaut.

[Ben 1'22]


Saal, Oktober 2021 © kinokompendium