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Adresse
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Müllerstraße 136
13347 Berlin Wedding
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Kinobetrieb
von - bis |
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1953 - 2. September 1999
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Heute |
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Abgerissen
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Platzanzahl |
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500 Plätze
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Alternativer
Kinoname |
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Apollo (1916 - 1921)
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Architekt |
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Hans Bielenberg & Helmut Ollk
(Wiederaufbau 1953)
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9'99 Angaben ohne Gewähr
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Weitere |
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Achtung: Der folgende Text bezieht sich
auf das Alhambra als 1-Saal Kino. Informationen zum aktuellen Kinokomplex finden Sie unter CINEPLEX - Alhambra.
Zunächst eröffnete an
dieser Stelle das Ladenkino 'Apollo', neben einem Gartenlokal, welches bis 1921 mit ca. 300 Sitzplätzen betrieben wurde. Es wich dem ersten 'Alhambra', welches vom Architekten Max Bischoff mit 950 Plätze inklusive Bühne und Orchestergraben im Saal glanzvoll
neugebaut wurde. Dafür wurden auch die bisher unbebauten Hofflächen mit Stallungen genutzt. 1943 brannte das Kino jedoch aus, und die verbleibende Fassade wurde bis zum Neubau solange als Plakatwand verwendet. Das untenstehende undatierte Bild zeigt die Kinofassade links an der Seestraße (vermutlich um 1950 fotografiert). |
Ursprüngliches Alhambra Kino links, undatiert © Alhambra / Archiv Wegenstein |
Unter der Leitung des Architekten Hans Bielenberg wurde das Kino 1953 in sagenhaften vier Monaten neu erbaut (ob damit auch der Innenausbau eingerechnet war ist in dem 'Filmblätter' Artikel nicht erkenntlich). Initiator des Baus war Leopold Wegenstein, der das Kino bis 1981 mit Max Knapp (Zoo Palast) zusammen betrieb. |
Werbung zur Eröffnung, 1953 © Alhambra / Archiv Wegenstein |
Die Fassade des Eingangsbereiches bot ein Wechselspiel aus hellgelben Keramik und schwarzem Detopakglas, die Nachts
von Neonröhren betrahlt wurden. Die zwei Kassenhäuschen befanden sich unterhalb des Vordachs links und rechts vom zentrierten Eingang. Die Aufgänge zum Rang führten vom relativ kleinen Foyer ebenfalls links und rechts ab. |
Fassade & Foyer, 1953 © Alhambra / Archiv Wegenstein |
Doch spätestens seit den 1980ern war der Niedergang des Kinos nicht mehr aufzuhalten. Als Nachspielkino im Norden Berlins angesehen wurde es von vielen Verleihern als Erstaufführungskino gemieden, die lieber ihre Filme am Ku-Damm präsentierten. Somit begann eine Abwärtsspirale die dazu führte das kaum ein Pfenning in die Erhaltung des alten Kinos gesteckt wurde. |
Fassade, Juli 1954 © Archiv Uwe Friedrich |
Die Idee eines neuen Multiplexes hatte der Eigentümer Leopold J. Wegenstein schon ca. 1994, doch Eigentumsfragen verzögerten immer wieder den Abriß. Als Ende
1999 die Probleme aus dem Weg geräumt waren, wurde das Kino ohne großes Sentiment
geschlossen und alle Stühle innerhalb eines Tages verkauft. |
Fassade, August 1989 © Michael Hildenhagen |
Wenige Wochen später
läutete der Abriß das Ende eines der letzten Großraumkinos Berlins ein. Seit Mai 2002 wird unter dem altem Namen Alhambra am
historischen Kinostandort Müller- / Ecke Seestraße ein Multiplex mit sieben Sälen
betrieben.
[Ben 7'17] |
Foyer, 1997 © Alhambra / Archiv Wegenstein |
Die Wände im Saal hatten nicht mehr
den schönen Stuck und Ornamente des ersten 'Alhambra'. Stattdessen zog sich in dem modernen Filmtheater der 50er am unteren
Rand der Wand eine Holzpaneele entlang und eine schwungvolle Lichtvoute grenzte die Decke ab. |
Saal, 1953 © Alhambra / Archiv Wegenstein |
Die erdfarbenen glatten Wände harmonierten
mit der grünen Bestuhlung. Der Saal wurde auf dem neuesten Stand der Technik eröffnet und bot die Möglichkeit für 3D-Vorführungen. Wie häufig diese Filme gezeigt wurden ist unklar, da diese Phase damals nur sehr kurzweilig war.
Auch auf eine großzügige Bühne wurde nicht verzichtet, die hingegen all die Jahre immer wieder verwendet wurde, unter anderem für Kabarettaufführungen. |
Leinwand mit Bühne, 1997 © Alhambra / Archiv Wegenstein |
Ab 1981 wurde die Sitzkapazität von 950 im Rang und Parkett auf
500 verringert um die anfallenden Gema Gebühren pro Sitzplatz zu minimieren.
[Ben 7'17] |
Saal, 1985 © Alhambra / Archiv Wegenstein |
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