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Adresse
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Welserstraße 48
10777 Berlin Schöneberg Homepage
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Kinobetrieb
von - bis |
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1964 - 29. Februar 2000
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Heute |
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Gebäude erhalten, Kino zerstört
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Platzanzahl |
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175 Plätze
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Alternativer
Kinoname |
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Bayreuther Lichtspiele
(1964 - 1970)
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Architekt |
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Wolfgang Rasper (Umbau 1971)
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1'08 Angaben ohne Gewähr
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Weitere |
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1964 öffneten im Erdgeschoss
des Wohnhauses Welserstraße 48 die 'Bayreuther Lichtspiele'. Ein Jahr früher gründete
sich der Verein 'Freunde der Deutschen Kinemathek', mit dem das Kino von Januar 1970 bis
Februar 2000 verbunden sein wird. Die 'Freunde der Deutschen Kinemathek' haben sich laut Ihrer
eigenen Webseite zum Ziel gesetzt "die Filmbestände der kurz zuvor ins Leben gerufenen
Deutschen Kinemathek der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und darüber hinaus
auch mit den Filmen anderer Archive sowie mit zeitgenössischen Filmen eine kontinuierliche
filmkulturelle Arbeit zu leisten." Die ersten Jahre finden Filmaufführungen und Veranstaltungen
in der Akademie der Künste und anderen
Kinos im Wechsel statt.
Am 3. Januar 1970 ist es dann soweit, und die
'Freunde der Deutschen Kinemathek' finden ihren eigenen permanenten Spielort: Das Kino
wird nach Aleksandr Dovzhenkos Stummfilm benannt und ist Prototyp
für ein kommunales Kino. |
Fassade, 1998 © kinokompendium |
Kommunales Kino erläutert der Bundesverband
Kommunale Filmarbeit (von dem die 'Freunde der Deutschen Kinemathek' Gründungsmitglied sind)
wie folgt: "Ebenso
wie Literatur, Bildende Kunst und Theater sollen Filme jenseits kommerzieller Zwänge allen
zugänglich sein. Wie
Büchereien,
Opernhäuser und Museen sollen Kinos ihren festen Platz im öffentlichen Leben haben
- auch mit öffentlicher Förderung."
Das Motto des Bundesverbandes "andere Filme anders zeigen" zeigt sich im Programm wieder
(das bedeutet unter anderem täglich wechselnde, filmgeschichtlich bedeutsamen oder anspruchsvollen
Filme die möglichst in ihrer Originalfassung gezeigt werden sollen, sowie das Entwickeln
eigener Filmreihen). |
Foyer, Januar 1998 © Marian Stefanowski |
Seit Juli 1971 sind die 'Freunde der Deutschen Kinemathek' auch Gründer und Veranstalter
vom 'Internationales Forum des Jungen Films' während der Berlinale.
Februar 2000 schließt das Kino hier und wandert an den Potsdamer Platz ins neue Filmhaus, zu dem auch das Arsenal mit zwei Kinosälen gehört. Um dort an die Tradition der alten Spielstätte
zu knüpfen wurde die Leuchtschrift über dem Eingang, als auch die großformatigen
Bilder von Stummfilmklassikern aus dem Saal mitgenommen und im Foyer bzw. Zwischenfoyer installiert.
Nach der Schließung
wurde dieser Saal als Pornokino genutzt. Während einer Haussanierung im Jahr 2007 wurde der
Kinosaal entfernt.
[Ben 4'08] |
Insgesamt war der Spielort
sehr gedrängt: Die roten Klappsessel und engen Sitzreihen boten kaum Beinfreiheit
und trotzdem stand noch neben der Leinwand ein Klavier zur Stummfilmbegleitung.
Der nur leicht ansteigende Boden sorgte für schlechte Sicht, was bei den vielen Filmen
mit Untertiteln sehr ungünstig war. Der Zugang zu den Toiletten befand
sich übrigens direkt im Saal.
[Ben 8'06]
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Saal, Januar 1998 © Marian Stefanowski |
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